Im Unterschied zu den letzten Wettbewerben haben wir diesen „hybrid“ durchgeführt. Das war der Versuch die positiven Elemente der „online“ Wettbewerbe mit denen der „klassischen“ Form – während des Clubabends im Klassenraum – zu verbinden.
Wir haben also die Einreichung der teilnehmenden Aufnahmen, die Präsentation auf der Webseite und die Jurierung bequem zu Hause vor dem Bildschirm gemacht. Die Abgabe der Wertungen erfolgte dann auch wieder per eMail. Auch die Auswertung konnte so bequem vor dem eigenen Rechner erfolgen und nicht inmitten eines Clubabends mit vielen Gesprächen im Raum. Zumindest für die Organisation war das eine Erleichterung.
Aber die Stärke der gemeinsamen Bildbesprechung vor dem per Beamer gezeigten Bildern ist durch kein Zoom-Online-Meeting zu ersetzen. Und auch die Anerkennung von guten Aufnahmen in der Runde ist viel direkter und schöner als über eine Netzwerk Verbindung. Das gilt natürlich auf für die Kritik an Aufnahmen bei denen Verbesserungspotential erkannt und besprochen wird.
Von der Organisationsseite kann das gerne so bleiben.
Nun aber zum Wettbewerb.
Es gibt einige Zeichen dafür, dass das Thema „Altstadt“ schwieriger war als man glauben könnte. Die Beteiligung von „nur“ 10 Fotografinnen und Fotografen des Fotoclubs war eher gering. Die vergebenen Punkte haben dann auch nicht das Niveau der letzten Wettbewerbe erreicht, weder für die Siegerfotos noch im Durchschnitt. Und auch die Diskussion am Clubabend zeigt, dass es nicht leicht war sich dem Thema zu nähern. Das begann schon mit der Frage „was ist Altstadt“ und „wie stelle ich die dar“. Sind Details aus einer alten Stadt geeignet – wie alt ist „Alt“ … Nun, wir haben das große Glück in einer Stadt zu leben (bzw. gehört der Stader Fotoclub DAS AUGE e.V. zu dieser Stadt), die eine ausgesprochen sehenswerte Altstadt besitzt. Aber ist es Erfolg versprechend diese Stadt auch in einem Wettbewerb zu zeigen – wo doch alle Beteiligten diese Motive schon sehr gut kennen?
Also eine Menge Fragen, die möglicherweise auch ihren Teil dazu beigetragen haben, dass die Beteiligung am Wettbewerb nicht so zahlreich war wie sonst. Aber wir haben 20 eingereichte Fotos gehabt und es haben sich 15 Mitglieder des Fotoclubs gefunden diese Bilder auch zu bewerten. Auf jeden Fall noch einmal vielen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und alle die eine Bewertung abgegeben haben!
Die drei Siegerfotos beantworten die oben gestellte Frage, ob die bekannten Motive aus der Altstadt von Stade ein Hindernis für gute Bewertungen sind oder einen Vorteil darstellen, schon mal recht gut. Zwei von ihnen sind dort entstanden, aber eines auch in einer anderen Altstadt.
Gewonnen hat den 3. kleinen Wettbewerb 2021 des Stader Fotoclubs DAS AUGE e.V. Andreas Thiemann mit seiner stimmungsvollen Abendaufnahme vom Stader Alten Hafen. Die Aufnahme zeigt sehr gut die Stimmung dort mit den Lampen, ihrem Lichtschein, dem Ever im Hafenbecken und die Spiegelungen im ruhigen Wasser. Eine Stimmung die alle gut kennen und sich somit mit der Aufnahme sehr wohl fühlen. Aber auch die Bildgestaltung und Aufteilung ist gelungen, die Linien und Flächen im Bild sind sehr sauber geordnet und stören die gute Stimmung nicht. Herzlichen Glückwunsch Andreas zu dieser gelungen Aufnahme und zum ersten Platz!
Für den zweiten Platz brauchen wir nur um die Ecke zu gehen … Karl-Heinz Winkler schaut mit seiner Aufnahme die Burgstraße hinunter zum Fischmarkt. Auch er hat die Abendstunde gewählt um durch den Schein der Lampen die dann herrschende Stimmung am Fischmarkt zu zeigen. Der Blick geht die Straße hinunter und bleibt dann an den Tischen und den Personen hängen die dort sitzen und den Tag ausklingen lassen – und so gerade noch erkennbar sind. Auch an Karl-Heinz herzlichen Glückwunsch für seine Aufnahme und dem damit erzielten zweiten Platz.
Für das Foto auf dem dritten Platz reicht es nicht „um eine weitere Ecke zu gehen“. Die Aufnahme von Hans Losse ist in der Altstadt von Eivissa auf Ibiza entstanden. Sie zeigt sehr intensiv diese schmale Gasse die dann auch Schutz vor dem Licht und der Wärme der Sonneneinstrahlung bietet. Der Blick wird ans Ende der Gasse geleitet an dem eine Tür ein Ziel darstellt – auch wenn ein geparktes Auto den Blick ein wenig blockiert. Die Personen in der Straße unterstützen den Weg des Blickes zum Ende der Gasse. Dabei ist das „Wirrwarr“ von Licht und Schatten, Balkonen, Wäsche auf der Leine … nicht störend sondern beschäftigt den Betrachter. Eine sehr gelungene Aufnahme – mit dem besonderen Flair einer mediterranen Altstadt. Herzlichen Glückwunsch Hans für diese Aufnahme und zum dritten Platz!